Tipps 29.12.2019 (Archiv)
Business: Fotografie
'Professionelle Porträts von Menschen und Marken' ist der Subtitel des Buches von Alexander Klebe, der damit eine Anleitung zum Aufbau eines eigenen Fotografen-Unternehmens gibt.Wenn man es eng fasst, dann ist die Zielgruppe von Klebe bei dem vorliegenden Buch jene der ambitionierten Foto-Hobbyisten, die in den professionellen Bereich wechseln wollen und dabei Firmen als Kunden ausgewählt haben. Fasst man es weiter, dann gibt das Werk auch die Anleitung für all jene, die Fotos aller Art in und für Firmen erstellen oder beauftragen müssen. So eng läßt sich nämlich der gebotene Inhalt gar nicht fassen bzw. der Nutzen einschränken. Und das ist gut so, denn die übliche Ausrichtung solcher Handbücher in technischer Hinsicht oder als Werkzeug für klassische Amateuraufgaben hinterläßt genau in der Anwendung für Unternehmen Löcher. Und die werden hier gut geschlossen.
Alexander Klebe ist - offensichtlich - schon länger erfolgreich mit Unternehmen beschäftigt und greift auf Praxiswissen zurück, mit dem er den Weg zum Business-Fotografen erklärt. Der Inhalt spannt einen Bogen rund um die Themen, die man zum Start als Fotograf eher nicht am Radar hat bis hin zu denen, die man wohl bereits verinnerlicht hat (also die Basics der Fotografie). Erstere sind für den Erfolg als Unternehmer wesentlich, zweitere dürften zumindest die persönliche Absicherung und das Selbstbewusstsein stärken.
Das Buch beginnt damit, wie der Fotografie-Markt aussieht, in den man sich bewegen wird. Das beinhaltet auch rechtliche Aspekte, vor Allem aber betriebswirtschaftliche. Da wird dann auch gleich das nachfolgende Marketing spannend, wo zwischen Preisbildung und Werbung das Wissen aufbereitet wird, um Kunden zu finden.
Das Kapitel rund um Technik und Studio dürfte für viele Fotografen bereits geklärt sein, spannend wird es dann aber mit jenem zur Kommunikation und Psychologie: Der Umgang mit Kunden und den verschiedenen Anforderungen je nach Position im Unternehmen ist nämlich selbst bei erfahrenen Fotografen mitunter noch ein Rätsel - hier von Anfang an richtig auf Menschen zuzugehen, dürfte der wahre Erfolgsgarant für Shootings in Unternehmen sein. Praktisch: Checklisten am Ende des Kapitels machen die Inhalte praxistauglich.
Apropos: Auf einer umfangreichen Strecke geht Klebe auf verschiedene Situationen ein, die bei Shootings in Firmen auftreten können und gibt essenzielle Hinweise, auf was dabei zu achten ist. Wenn Mitarbeiter oder Produkte abgelichtet werden sollen, finden sich also entsprechende Anleitungen mit Erfolgsfaktoren in dem Buch - nicht als Schritt-für-Schritt-Anleitung sondern als oft auch exemplarisch dargestellte Tipps aus der Praxis des Autors. So erkennt man schnell, wo die wirklichen Erfolgsfaktoren zu finden sind bzw. wo problematische Elemente bedacht werden müssen.
Klebe geht auch auf den Prozess rund um die Fotografie herum ein, die man in der Traumwelt der Fotografie zu oft ausblendet. Dass nach dem Shooting und der Bildbearbeitung noch Kundenkontakt und Geschäftschance steckt, wird da etwa umfangreich abgedeckt. Auch das Thema Lizenzierung und Auftragsabwicklung ist da enthalten.
Buch: Businessfotografie (Alexander Klebe)
Fazit: Hier gibt es Verständnis für den Beruf bzw. das Unternehmertum als Fotograf. Das kann für Fotografen selbst interessant sein - insbesondere die, die gerade starten - aber auch für die Wirtschaft rundherum, die als Auftraggeber Wissen für den Markt braucht, um ihn einzuschätzen. Für Fotografen, die selbstständig durchstarten wollen, ist das Werk besonders wichtig, um nicht kurz nach dem Start eines eigenen Studios zu merken, dass man am Markt vorbei gearbeitet hat und die Wirtschaftlichkeit nicht erreicht. Sich dabei auf die Zielgruppe der Firmenkunden zu beschränken tut dem Buch gut, nicht nur, weil dieser Bereich bei Fotografen zu oft gedanklich ausgeklammert wird. Durch diese Fokussierung schafft das Buch auch klare Handlungsanleitungen und Aussagen zu treffen - und damit wirklich hilfreich zu sein.
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